Zufütterung: Gerade JETZT so wichtig! Aber wie?
Weil es zu wenige Insekten gibt, leiden die Igel und werden immer kranker. Was kann man also tun? Zum einen natürlich: Die Insektenvielfalt fördern! Dazu gibt es im kommenden Newsletter Tipps und ein Projekt. Zum anderen – und das ist gerade JETZT besonders wichtig: Die Igel zufüttern!
Bei Singvögeln bekannt, bei Igeln noch (zu) wenig: Unsere Garten-Wildtiere brauchen artgerechte Zufütterung! Ein Igel, der jetzt an einer Futterstelle seinen Hunger stillen und seine Defizite decken kann, braucht nicht auf Schnecken und Regenwürmer auszuweichen. Er nimmt keine solche Massen an Parasiten auf und sein Immunsystem wird gesund gestärkt. Und: Er muss nicht so übermäßig weit laufen auf seinen nächtlichen Streifzügen, um Futter zu finden, was die Gefahr von Unfällen reduziert.
Es spricht also viel dafür, im eigenen Garten nach Möglichkeit eine Igel-Futterstelle anzulegen. Aber wie geht das?
Die beste Lösung für die Zufütterung ist das Aufstellen eines Igel-Futterhauses. Es gibt am Markt mittlerweile viele geeignete Angebote, aber auch ein Eigenbau ist gar nicht so schwierig. Wichtig ist im Grunde nur, dass die Häuser über zwei Eingänge und idealerweise auch Klapptüren („Rattenklappen“ genannt) verfügen:
Die beste Lösung — das Igel-Futterhaus
Als Futter bietet sich als einfachste Lösung getreidefreies Katzenfutter mit hohem Fleischanteil an. Weil Nassfutter sehr viel gesünder ist als Trockenfutter, sollte man nach Möglichkeit Nassfutter füttern. Wird jedoch Nassfutter nicht angenommen oder wenn evtl. man mal einige Tage verhindert ist, kann man auch mal zu Trockenfutter greifen:
Übersicht & Infos: Igelgeeignetes Nassfutter
Übersicht & Infos: Igelgeeignetes Trockenfutter
Gern kann man das Futterangebot mit getrockneten Insekten wie Soldatenfliegenlarven oder auch einigen Mehlwürmern (letztere nicht zu viel) anreichern oder seinen Stachler mal mit einem ungewürzten, feucht gebratenen Rührei oder leicht gegartem Hühnerflügel verwöhnen.
Drei Sachen sind wichtig bei der Zufütterung:
- Tagsüber bitte kein Futter anbieten! Abgesehen davon, dass es Ungeziefer wie Fliegen anlockt: Es könnte die Igel auch in eine „erlernte Tagaktivität“ bringen, die für sie gefährlich wäre. Reste also morgens wegräumen.
- Kein sogenanntes "Igelfutter" aus dem Zooladen anbieten, praktisch alle Sorten sind völlig ungeeignet für Igel!
- Hygiene ist wichtig: Am besten ist es, die Futterstelle ebenso wie Näpfe etc. regelmäßig großzügig mit kochendem Wasser zu übergießen. Das macht allen Erregern den Garaus.
Foto: Uwe Kabuhn, mit freundlicher Genehmigung.
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